Meister Adebar in Groitzsch 09

Nach der erfolgreichen Aufzucht von zwei Jungstörchen im letzten Jahr, starteten die vier Groitzscher Vögel am 9. September 08 in ihr Winterquartier. In dieser Galerie möchte ich sie nun über das diesjährige Storchenjahr in unserer Stadt etwas ausführlicher auf dem Laufenden halten.
Der alte Schornstein der Gärtnerei Nolte
Der Storchenmann kam am 9.März an
Nestverteidigung gegen Rivalen Warten auf das Weibchen - wie immer...
9.März: Meister Adebar landet wieder im Horst auf dem alten Schornstein der Gärtnerei Nolte und begann gleich mit der Ausbesserung des Nestes. Ob es sich um einen Weißstorch aus dem letzten Jahr handelt, konnten die Groitzscher Ornithologen trotz des Rings am Bein nicht sagen. Nun wartet Adebar auf die Ankunft seines Weibchens.
21.März: Sollte es ihm dabei zu lange gedauert haben oder war der Platz nicht gut genug? Am Sonnabend wurde der Storchenmann zum letzten Mal auf dem Horst gesehen. Schade...
Seit 1.April ist Sie auf dem Nest Abflug zur Futtersuche
3.4.09 - Noch brütet sie nicht Bisher wartet sie? vergeblich auf einen neuen Partner
29.März: Neuer Besuch auf dem Schornstein. Wie es scheint, interessiert sich ein weiterer Storch für das 16m hohe Nest.
1.April: Nun ist der Horst im Doppelpack besetzt. Ein neues Storchenpaar hat es sich im Nest gemütlich gemacht.
5.April: Die Lieson dauerte leider nur 4 Tage, denn jetzt ist wieder nur ein Storch - vermutlich das Weibchen - auf dem Schornstein präsent und wartet seither vergebens auf die Ankunft eines Partners. Immer wieder versucht sie mit dem typischen Schnabelgeklapper auf sich aufmerksam zu machen. Bisher allerdings vergebens und die Zeit für eine erfolgreiche Brut wird langsam knapp.
Seit 25.April ein Storchenpaar Beide sind allerdings unberingt
25.April: Wie es scheint, gibt es nun doch noch ein Storchenglück in Groitzsch. Heute gesellte sich ein Partner zu der beharrlich wartendenden Nestbesitzerin. Auch die Paarungsspiele konnten schon beobachtet werden. Wenn alles seinen natürlichen Gang geht, legt das Weibchen in 10 Tagen ihre Eier.
Beide wechseln sich bei ihrer Brut ab 16 Meter hoch ist der Horst
Meister Adebar bei der Futtersuche in den Wiesen der Schnauderaue Meister Adebar bei der Futtersuche in den Wiesen der Schnauderaue
Die Storchenmama füttert ihre Jungen Aus knapp 100m Entfernung hat man leider keinen Einblick ins Nest.
10.Mai: Seit einigen Tagen sitzt ständig ein Vogel im Nest. Ungefähr 32 Tage wird es nun dauern, bis die Eier (in der Regel 3-5 Stück) ausgebrütet sind. Dabei wechseln sich die Störche in ihrer Brut ab und der Partner sorgt für ausreichend Futter im Nest.
1.Juni: Es gibt zwar keinen Einblick ins Gelege, aber wie man beobachten kann, scheinen die Störche mehrmals am Tag die Eier zu drehen. Lange kann es nicht mehr dauern, bis die ersten Jungvögel schlüpfen.
12.Juni: Eine Storchen-Cam wäre jetzt ideal, aber auch aus knapp 100m Entfernung kann man mit entsprechender Optik erkennen, wie nun das Weibchen ihren Nachwuchs füttert. Wieviele Junge im Nest sind, werden wir jedoch erst erfahren, wenn sie selbst das erste Mal über den Nestrand schauen.
18.Juni: Zumindest ein Storchenjunges konnte heute das erste Mal beobachtet werden, wenn es seinen Kopf über die Nestkrone aufrichtet. Die Eltern sind nun abwechselnd mit der Nahrungssuche beschäftigt, denn ein Alttier bleibt immer am Nest, um die (das) Jungen vor Feinden aus der Luft und dem Schlechtwetter zu schützen.
23.Juni: Trotz intensiver Beoachtungen konnte kein weiteres Jungtier im Horst gesichtet werden und so langsam müssen wir davon ausgehen, dass in diesem Jahr nur ein Storch von den Alttieren groß gezogen wird. Der "Kleine" ist nun fast 2 Wochen alt und entwickelt sich scheinbar ganz gut. Jetzt warten wir noch auf den richtigen Moment, um auch einen Fotobeweiß zu bekommen.
Ein seltenes Bild. Alle 3 Groitzscher Störche im Nest Bei Gefahr klappern die Alttiere und das Junge versteckt sich im Horst
28.Juni: Heute hat es endlich geklappt. Dank guter Nachbarschaftshilfe gelangen mir vom Dach eines nahen Hauses die ersten Schnappschüsse des Jungstorches. Und ein wenig Glück war auch dabei, denn beide Alttiere waren ebenfalls im Nest, was nur selten zu beobachten ist. Nach Informationen der Groitzscher Ornithologen ist es das einzigste Weißstorchenjunge, dass in diesem Jahr in der Elsterregion aufwächst. Der Horst auf der Esse der alten Pegauer Ziegelei Erbs blieb erneut unbesetzt und das Gelege an der Schinderkoppel war wohl unbefruchtet. Insgesamt also kein gutes Storchenjahr.
11.Juli: Der kleine Jungstorch bekam heute seinen Ausweis. Durch den Storchenbeauftragten Andreas Fischer und Kreisbetreuer Herbert Bauer wurde er mit Hilfe der Groitzscher Feuerwehr aus dem Nest geholt und unter den Augen vieler Schaulustiger beringt. Ausführlichere Infos zur Beringungungsaktion finden sie auf dieser Extraseite. >> Zur Beringung
13.Juli: Der kleine Adebar entwickelt sich weiter ganz gut. Seit einigen Tagen kann man ihn gelegentlich im Nest stehend beobachten, wie er die ersten Flügelschläge ausprobiert. Zudem lassen ihn die Alttieren nun für kurze Zeit allein im Horst zurück.
Eines der Alttiere So schön kann ein Sonnenuntergang sein
Deutlich ist der noch schwarze Schnabel zu erkennen Noch getraut er sich nicht, sich in die Lüfte zu erheben.
02.August: Das Jungtier hat sich nach nunmehr 7 Wochen zu einem prächtigen Storch gemausert. Deutlich kann man den schwarzen Schnabel und die Beine erkennen, die erst im nächsten Jahr ihre markante Rotfärbung erhalten. Allerdings traute sich der junge Adebar bisher noch nicht, von seinen Schwingen gebrauch zu machen, obwohl er oft die Flügelschläge auf dem Nestrand probiert. Doch lange kann und darf es auch nicht mehr dauern, denn in einem Monat beginnt die Reise ins Winterquartier.
13.August: Heute Vormittag hat der kleine Adebar zum ersten Mal sein Nest verlassen und sich in die Lüfte erhoben. Nach kurzen Ausflügen kehrt er immer wieder auf den Host zurück. Nun muss er noch lernen, selbst seine Nahrung in den Wiesen zu suchen.
In knapp 2 Monaten ist der Kleine zu einem prächtigen Storch herangewachsen Von den umliegenden Dächern hat man eine gute Aussicht.
03.September: Langsam wird es herbstlich und Zeit, Abschied von den imposanten Tieren zu nehmen. In wenigen Tagen werden sie sich auf die große Reise in ihr Winterquartier begeben. Immer seltener sieht man nun den Jungvogel und vermutlich das Weibchen auf dem Nest. Der andere Altstorch ist schon seit längerem verschwunden.
07.September: Wie es scheint haben die Störche nun ihren Flug in wärmere Gefilde angetreten. Gestern wurden der Jungstorch und das Alttier zum letzten Mal gemeinsam auf dem Schornstein gesehen. Bleibt nur noch zu wünschen, dass die Tiere unbeschadet den Flug meistern und vielleicht im nächsten Jahr wieder nach Groitzsch zurückkehren.
Der Groitzscher Jungstorch des Jahres 2009
Fotocopyright: Olaf Becher